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SNB und Finma kündigen CS an


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    Die CS-Aktie fiel heute um 30 Prozent, am Nachmittag schoss der Kurs plötzlich steil hoch. Um dann wieder zu sinken.

    Im Markt geht um, dass Bern und Nationalbank kurz vor einer Ankündigung stünden. Auf Anfrage wollten Sprecher der beiden entscheidenden Behörden nichts sagen.

    Von verschiedener Seite war die Rede davon, dass nach den vermögenden Klienten auch kleine und mittelgrosse Kunden ihr Geld bei der CS abholen würden.

    Diese „sticky“ Einlagen waren bisher bei der Bank geblieben. Heute Mittag meldeten Beobachter, dass sich Schlangen vor Bankschaltern bildeten.

    YoYo: Hoffnung auf Intervention (Yahoo)

    Erinnerungen an vergangen geglaubte Zeiten: Ein Bank-run des breiten Publikums wird für Banken schnell existenziell.

    Die Financial Times meldete soeben, die CS-Chefs hätten die Nationalbank um öffentliche Unterstützung gebeten. Auch bei der Finma seien die Spitzen der schlingernden Grossbank vorstellig geworden.

    Der Niedergang der Nummer 2 der Schweiz hat sich seit Herbst abgezeichnet. Als letzte Woche mehrere Banken in den USA kollabierten, ging das Vertrauen in die CS verloren.

    Die Behörden wissen längst, was es geschlagen hat. Doch sie liessen die CS-Führung machen.

    So holten Axel Lehmann und Ulrich Körner, der Präsident und der CEO des Finanztankers, die Saudis als neue Anker-Aktionärin an Bord.

    Die haben ihren Einsatz nach wenigen Wochen zur Hälfte verloren. Heute früh sagten sie, es gebe kein frisches Kapital mehr von ihnen.

    Thanks, but no thanks.

    Die UBS habe zuvor schon abgewunken, sagt eine Quelle.

    Die Finma und die SNB, die eine allfällige Rettung der CS orchestrieren müssen, hätten die UBS-Spitze bedrängt, die CS zu kaufen.

    „Die stellte sich quer“, sagt die Auskunftsperson. Letzte Hoffnung seien dann die Saudis gewesen.

    Wer übernimmt? (IP)

    Das wahrscheinliche Szenario sei nun eine Abwicklung der CS, führt die Quelle aus.

    Die Finma übernimmt das Steuer bei der CS, die Aktionäre verlieren ihr Geld, die Spezial-Obligationäre werden zu den neuen Eigentümern der Bank.

    Alles wie im Regelwerk seit der Grossen Finanzkrise von 2008 vorgesehen.

    Jetzt allerdings in Echtzeit und unter globalem Extremstress.

    Was mit der Bad Bank der CS in diesem Fall passieren würde, sei die grosse Frage aus Sicht des Steuerzahlers.

    „Vielleicht muss die SNB einspringen, wie damals bei der UBS.“

    Spannend würde es rund um die CS Schweiz.

    Diese gilt als attraktiv und dürfte, wie im Too-Big-To-Fail-Szenario vorgesehen, vom Rest der CS abgespalten werden.

    Hier kommt Zürich ins Spiel, wo die Grossbank seit ihrer Gründung durch den legendären Alfred Escher ihren Hauptsitz hat.

    Finanzdirektor Ernst Stocker von der SVP sei laut einer weiteren Auskunftsperson seit Wochen mit der Nationalbank und der Finma bezüglich der CS im Austausch.

    No comment, sagte ein Sprecher von Ernst Stockers Finanzdirektion.

    Für den Standort Zürich hat die CS grosse Bedeutung. Die Mehrheit der Schweizer Angestellten der Grossbank arbeitet im Wirtschaftskanton der Schweiz.

    Next stop: Kantonalbank? (IP)

    Ein unkontrollierter Kollaps wäre für die Limmatstadt und den ganzen Kanton ein brutaler Schlag.

    Interessanterweise habe die Finanzdirektion die Führung im Dossier CS und nicht jene der Volkswirtschaft unter FDP-Frau Carmen Walker-Späh, so der Gesprächspartner.

    Und er meinte: „Die Frage wird sein, ob die Behörden die ZKB auffordern, die CS Schweiz zu übernehmen.“

    Die Nummer 1 unter den Schweizer Staatsbanken gehört den Bürgern des Kantons Zürich.

    Die ZKB zählt schon heute zu den 5 systemrelevanten Finanzhäusern der Schweiz. Mit der CS Schweiz würde sie zu einem Inland-Koloss.

    Eine Sprecherin der Kantonalbank winkte ab; die CS Schweiz sei kein Thema für die Zürcher.

    Ein anderer Kandidat für eine Übernahme des Schweizer Teils der CS ist die Swiss Life.

    Ein Sprecher des Lebensversicherers wollte auf Anfrage keine Stellungnahme zu einem möglichen Kauf abgeben.

    Die Swiss Life sei interessiert an der CS Schweiz, falls diese abgespalten würde, sagte bereits gestern eine Quelle aus dem Zürcher Banking.

    Heute erhärtete sich das Gerücht von Seiten einer zweiten Person. Bei der Swiss Life hat mit Präsident Rolf Dörig ein Ex-CS-Spitzenmann das Sagen.

    Ob die Swiss Life den „Brocken“ CS Schweiz vertragen würde, ist offen.

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    Author: Patrick Benjamin

    Last Updated: 1703875321

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