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Waldbrände in Kanada: Was Reisende wissen müssen
In Kanada wüten seit Monaten schwere Waldbrände.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Press
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Seit Monaten wüten in Kanada Waldbrände. Die Feuer breiten sich über riesige Gebiete aus, teilweise wurde der Notstand ausgerufen. Zehntausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht, an manchen Orten bessert sich die Lage jedoch langsam.
Kanada erlebt dieses Jahr die schlimmste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990. Es handelt sich nach Angaben von Reuters um einige der sich am schnellsten ausbreitenden Brände in der Geschichte des Landes. Mehr als 50.000 Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben und mussten in Notunterkünften untergebracht werden.
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Viele Brände wüten bereits seit Monaten. Die Provinz British Columbia hatte Mitte August sogar den Notstand ausgerufen. Doch langsam scheint sich die Lage dort zu bessern. Die Lage in den Nordwest Territorien ist jedoch weiterhin sehr bedrohlich. Ein Überblick darüber, was Reisende in Kanada derzeit wissen sollten.
Dem Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFCC) zufolge sind in Kanada 1039 Brände aktiv, davon nach Angaben des BC Wildfire Service 374 alleine in British Columbia (Stand 27.08.2023, 12 Uhr).
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Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind mittlerweile die Nordwest Territorien und die Provinz British Columbia von den Bränden am stärksten betroffen, aber auch in anderen Provinzen wie Quebec, Alberta und Ontario hat es zahlreiche Brandherde gegeben.
Die Hauptstadt der kanadischen Nordwest Territorien, Yellowknife, wurde zwischenzeitlich evakuiert. Fast 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner musste ihre Häuser verlassen. Am Freitagnachmittag (26. August) kanadischer Ortszeit musste auch die Stadt Hay River evakuiert werden. Davon sind rund 4000 Menschen betroffen.
„Jeder, der sich in Hay River aufhält, tut dies auf eigenes Risiko“, zitiert „Reuters“ die Regierung der Nordwest-Territorien. „Es werden keine Notdienste oder Hilfsmaßnahmen zur Verfügung stehen.“ Die Lage rund um die Kleinstadt Fort Smith sei aufgrund wieder steigender Temperaturen ebenfalls sehr gefährlich.
Im Süden British Columbias wurde am 17. August für die Stadt West Kelowna der Notstand ausgerufen. In der Nähe liegt auch der bei Touristinnen und Touristen beliebte Okanagan Lake. Mehr als 35.000 Menschen mussten dort innerhalb kürzester Zeit ihre Häuser verlassen.
Besonders in den Nordwest-Territorien ist die Waldbrand-Lage in Kanada sehr gefährlich.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Press
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Die Lage dort habe sich seit dem 20. August jedoch verbessert, wie der Feuerwehrchef Jason Brolund auf einer Pressekonferenz erklärte. Aufgrund verbesserter Wetterbedingungen konnten die Feuer besser unter Kontrolle gebracht werden, die kanadische Regierung hat deshalb am Dienstag, 22. August, die Reisebeschränkungen für Kelowna, Vernon und Kamloops aufgehoben. Für West-Kelowna bleiben die Einschränkungen jedoch noch bestehen.
In Kelowna und West-Kelowna brannten insgesamt fast 200 Häuser nieder. Trotz der etwas entspannteren Lage ist die Provinz weiterhin von Rauch eingehüllt. Der Feuerwehrchef von West Kelowna gab sich auf einer Pressekonferenz trotzdem leicht optimistisch. „Ich habe wirklich langsam das Gefühl, dass wir bei diesem Feuer die Kurve kriegen“, so Brolund.
Der Brand nahe West Kelowna erstreckte sich über eine Fläche von mehr als 11.000 Hektar. Mittlerweile konnten die Einsatzkräfte das Feuer jedoch immer weiter eindämmen. Weiter Richtung Norden in der Region um den See Shuswap hatten sich zwei einzelne Brände zu einem enormen Feuer entwickelt, das zwischenzeitlich mehr als 41.000 Hektar groß war. In ganz Kanada ist mittlerweile eine Fläche von mehr als 140.000 Quadratkilometern verbrannt, das ist ungefähr so groß wie der US-Bundesstaat New York alleine.
Beim Brand, der Yellowknife bedroht, erhielten die Feuerwehrleute ebenfalls etwas Hilfe durch Regen. Es wird erwartet, dass die Flammen die Stadt in den nächsten Tagen nicht erreichen werden, so NWT Fire.
Karte zeigt Waldbrände in Kanada
Auf einer Karte, die mit dem Canadian Wildland Fire Information System erstellt wurde, ist zu sehen, wo in Kanada Waldbrände lodern.
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Diese Karte zeigt die Orte, an denen in Kanada am Sonntag, 27. August, Waldbrände wüten.
© Quelle: Canadian Wildland Fire Information System
Für die Provinz British Columbia ist es hilfreich, die interaktive Karte des BC Wildfire Service zu nutzen.
Kann mein Urlaub in Kanada stattfinden?
Wer in Kürze einen Urlaub in einer der aktuell betroffenen Provinzen in Kanada plant, sollte sich vorab mit seinem Reiseanbieter in Verbindung setzen.
„Destination Canada 2023“ hat einen „Leitfaden für Reisende zu Waldbränden in Kanada“ herausgegeben, an dem du dich orientieren kannst, wenn du Urlaub in Kanada planst. Dort sind zahlreiche hilfreiche Links aufgeführt. So findest du auf der Website der Regierung „Informationen zu Waldbränden auf Provinz- und Territorialebene“ weitere Informationen zu den aktuellen Waldbrandbedingungen der einzelnen Regionen.
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Außerdem rät Destination Canada 2023, bei der Reiseplanung flexibel zu sein. Touristinnen und Touristen sollten sich einen Plan B überlegen, falls sie Routen oder Ziele aufgrund von Waldbränden ändern müssen.
Zusätzliche Informationen findest du auch auf der Seite des Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFCC). Das behördenübergreifende Waldbrandzentrum Kanadas ist eine gemeinnützige Organisation zur Waldbrandbekämpfung, die sich im Besitz der Bundes-, Provinz- und Territorialbehörden befindet und von diesen betrieben wird.
Geplanten Urlaub wegen Waldbrand stornieren: Das sind die Bedingungen
Waldbrände gehören zu den sogenannten außergewöhnlichen Umständen, jedoch gibt es rechtliche Unterschiede je nachdem, ob du eine Pauschal- oder eine Individualreise gebucht hast. Bei einer Pauschalreise kannst du wegen der Feuer unter Umständen kostenlos zurücktreten.
Das gilt allerdings nur, wenn die Flammen in unmittelbarer Nähe zum Urlaubsort lodern. Zudem sind konkrete Beeinträchtigungen, etwa Ascheregen oder Evakuierungsmaßnahmen, notwendig. In diesen Fällen kannst du deine Reise auch vorzeitig kündigen, solltest du bereits vor Ort sein. Die Mehrkosten müssen Reisende und Veranstalter dann untereinander aufteilen. Außerdem bestehen in diesem Fall Minderungsansprüche.
Waldbrand: Unter welchen Umständen kann ich nicht stornieren?
Wenn dein Urlaub in einer der betroffenen Regionen erst in einigen Wochen stattfindet, solltest du abwarten, wie sich die Lage vor Ort entwickelt. Die reine Angst vor Waldbränden rechtfertigt keinen kostenlosen Rücktritt.
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Wer Flug und Unterkunft separat gebucht hat, muss in die Vertragsbedingungen der Airline und des Beherbergungsbetriebs schauen: Darin sollten Stornierungsmöglichkeiten und entsprechende Gründe dafür festgehalten sein. Oft ist eine kostenlose Stornierung nicht möglich, wenn Flug und Übernachtungsmöglichkeit eigentlich wie geplant stattfinden können.
Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter.
Reisereporter
Author: Vanessa Salinas
Last Updated: 1703411403
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Name: Vanessa Salinas
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